WIE ICH ES ZUR FULLTIME BLOGGERIN SCHAFFTE

Neulich wurde mir die Frage gestellt, wie ich es schaffe, immer bei den coolsten Events dabei zu sein, mit besonderen Marken zusammen zu arbeiten und vor allem seit 1 1/2 Jahren vom Bloggen leben zu können. Ich möchte euch in diesem Artikel einen kleinen Einblick in meinen Lebenslauf, meine Ziele, meine Aufgaben und mein Geheimnis geben. Natürlich interessiert mich hier ganz besonders euer Feedback, eure Fragen oder natürlich auch Kritik. 

Fakt ist, ich habe im Vergleich zu anderen nicht die höchsten Zahlen auf meinen Kanälen, aber ich bin seit Februar 2018 selbstständig. Ich verdiene also meinen Unterhalt mit Fifteenminfame.com und liebe, was ich hier mache. Jeden Tag aus Neue. Aber wie bin ich denn dazu gekommen, wie schaffe ich es, davon zu leben und warum kann das jeder schaffen? 

Ich habe nach meinem Abi 2012 sofort mit meinem Bachelorstudium angefangen und dieses in 3 Jahren Regelzeit durchgezogen. Der Studiengang hieß Kultur- und Medienbildung und hat meinen Horizont deutlich erweitert. Ich musste mich mit gesellschaftlichen Themen auseinandersetzen, ich habe gelernt, Konflikte zu analysieren, ich bin meiner eigenen Meinung näher gekommen und ich habe vor allem nicht nur zugehört, sondern auch das Gehörte hinterfragt. Denn das ist ein großer Unterschied. 

Das Highlight war mein Auslandssemester in Bangkok, dort habe ich den Schwerpunkt auf Journalismus und Kommunikation gelegt. Ich habe Kurse wie „Online Journalism“, „Corporate Identity“ oder „Film Studies“ belegt und dann meinen Blog auf Tumblr issueofadiary installiert. Das war aber eher ein Tagebuch über meinen Aufenthalt für mich und meine Familie. Ich hatte noch nicht so richtig das Verständnis für interessante Texte im Netz und für Kooperationen, die sich wirtschaftlich auszahlen. Trotzdem war es eine gute Übung und nach Bangkok habe ich den Blog wieder gelöscht, meine Bachelorarbeit geschrieben und bin dann nach Berlin gezogen. Die Stadt, die eine ganz neue Dynamik in mein Leben brachte und es immer noch tut.

2015 fing ich an, in PR Agenturen zu arbeiten und die sind genau die Schnittstelle zwischen Magazin, Blogger und Marke. Ich konnte mir also einiges abschauen und habe mir das Handwerk angeeignet. Wollte bei wichtigen Meetings dabei sein, las alle Pressemitteilungen, sprich, ich machte mehr als mein Job als Praktikantin es verlangte – vielleicht war ich auch manchmal zu sehr an den Aufgaben der Senior Manager interessiert als an meinen eigenen. Aber genau so bin ich, höher, weiter, schneller. Es fiel mir schwer, so fremdbestimmt meinen Berufsalltag zu bestreiten, Schritt für Schritt alles abzuarbeiten, um von anderen dann in eine höhere Position befördert zu werden. Oder auch nicht. Genau deswegen war der Weg im Angestelltenverhältnis für mich auch oft sehr ernüchternd. Ich wollte vor allem eins: selbstbestimmt meine Ziele und Visionen verfolgen und entscheiden, wann und wo ich arbeite. 

Nur ich hatte die Möglichkeit, mir das auch selbst zu beweisen und so wagte ich den Schritt. Im Februar 2018 war ich nicht mehr angestellt und irgendwie hilflos und ratlos, aber ich wusste, es gab jetzt keinen Weg zurück – wenn nicht jetzt, wann dann? Zu diesem Zeitpunkt hatte ich zwar schon sehr kleine Einnahmen über Instagram oder den Blog, aber ich konnte davon natürlich nicht leben. Das erste, was ich tat, war, mir einen neuen Laptop zu kaufen, damit ich richtig arbeiten konnte – von meinem eigenen Geld, als Schwabe ist man ja doch ein Fuchs in Sachen Sparen und Geld zur Seite legen. Aber natürlich gibt es auch Menschen, die einen auf dem Weg unterstützen, wenn sie an dich glauben, und diese Hilfe muss man auch annehmen können. Mit diesem unterstützenden Umfeld ist der Sprung ins kalte Wasser gar nicht mehr so schlimm. Auch ich glaubte an mich, und dachte nicht an mögliche negative Konsequenzen, sondern investierte und riskierte. 

Seither sitze ich wirklich jeden Tag am Laptop, arbeite an der Homepage, betreibe Akquise, überlege mir Konzepte, networke oder mache mir in meinem Kopf Gedanken zu jeglichen Themen. Ich gehe mit Fifteenminfame schlafen und ich wache damit auf. Der Name ist abgeleitet von dem Zitat von Andy Warhol: „In the future everybody will be world famous for fifteen minutes.“ Der Künstler ist immer noch eine Inspirationsquelle für mich. Das Leben geht so schnell vorbei und eine Aufmerksamkeitsspanne von 15 Minuten ist heute richtig viel Zeit. Mein großes Ziel ist es, in diesen paar Minuten euch etwas mit auf den Weg zu geben, das euch anspricht oder dem ihr widersprecht. Hauptsache, ihr denkt mit und es regt euren Geist an. 

Das Geheimnis, deine Träume zu verwirklichen, ist, die Sache mit vollster Leidenschaft anzugehen. Eine Nebensache wird immer eine Nebensache bleiben. Ich investiere Energie, Zeit und Geld in diesen Beruf, aber bekomme auch viel zurück. Denn meine Leidenschaft überträgt sich auf Leser und Marken. 

Außerdem merke ich, wie ich selbst mit Fifteenminfame an mir wachse. Ich muss Herausforderungen annehmen und mich ihnen stellen, denn im Feld der Selbstständigkeit tauchen einige Hürden auf, denen man definitiv zu Anfang nicht gewachsen ist. 

Trotzdem würde ich dieses Leben in der Selbstständigkeit nie mehr gegen ein abhängiges Arbeitsverhältnis eintauschen. Mit meinem Blog kann ich immer mehr ich selbst sein, weil ich immer selbstbewusster werde und unglaublich viel Freude an meinem kreativen Job und meinem selbstbestimmten Leben habe. 

Es gibt noch so viel mehr zu erzählen, was interessiert euch?

xx Kim

Bilder Credits @thestyleograpgh

 TIPPS: 

  • Zieh in die Stadt, in der etwas los ist! 
  • Spring ins kalte Wasser!
  • Verlasse deine Comfort Zone!
  • Arbeite hart an deinem Projekt & an DIR! 
  • Erlaube dir Fehler und steh dafür ein! 
  • Denke größer, schau über den Tellerrand!

Bleib dir immer treu, aber verändere dich stetig! 

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10 Kommentare

  1. 26/06/2019 / 9:46

    Toller Post und ich denke genau diese Fragen brennen auch vielen Lesern (oder auch Kolleginnen wie mir 😉 hehe) unter den Nägeln.
    Gerade der Sprung ins kalte Wasser ist für mich das größte Hindernis, komplett auf fixe Einnahmen zu verzichten ist für mich wirklcih eine Überwindung..

    Gerne mehr von diesen Einblicken ♥

    xxx
    Tina

    https://styleappetite.com

  2. 26/06/2019 / 10:05

    Wow, was eine tolle Karriere! Ich finde es toll, wie du das alles machst.
    Ich bin seit knapp einem Jahr auch Fulltime Bloggerin und liebe es so so sehr.
    Es gibt nichts schöneres, als das zu tun, was man liebt. Mach weiter so!

    Vielleicht sieht man sich ja nächste Woche auf der Fashionweek
    xx
    Hannah

  3. Tamina
    26/06/2019 / 10:11

    Schön, dass wir von deiner Zielstrebigkeit durch deine Texte, Gedankenanstöße profitieren können. Nicht für jeden ist der Weg zur Selbstständigkeit der richtige, aber da muss jeder seinen Weg finden. Ich genieße es sehr, hier dein Wachsen zu sehen. Deine Bilder waren.schon immer gut, aber auch sie gewinnen immer mehr Qualtität sowie auch deine Texte. Ich wünsche dir nur das Allerbeste auf deinem weiteren Weg.
    Wie aber schaffst du es zB, Bilder zu machen, wenn es dir nicht gut geht? Kannst du das aufschieben oder müssen Termine eingehalten werden? Oder kannst du da über den Dingen stehen und alles ausblenden?

    • Kim
      Autor
      26/06/2019 / 11:19

      Liebe Tamina, danke für Deine lieben Worte und die spannenden Fragen.

      Tatsächlich etwas, was mir natürlich passiert. Allerdings war ich zum Beispiel seit meiner Selbstständigkeit nicht mehr richtig krank mit Grippe und co., was ich angestellt öfter war. Meine Haut macht mir sehr oft Probleme, wenn es auch emotional schwierige Zeiten gibt, ich versuche das jedoch nicht zu verstecken, sondern darüber zu schreiben. Eigentlich zieh ich immer meinen Plan durch, dadurch dass die Fotos jedoch Freundinnen machen, kann man auch die Zeit oder den Tag etwas schieben, solange ich die Abgaberist für den Kunden einhalte. Auch hier habe ich mal mehr, mal weniger Vorgaben.

      xx Kim

  4. Cheryl
    26/06/2019 / 10:20

    Dearest Kim,
    you’re so beautiful, babe!
    Habe mit großem Interesse deine Story zur Bloggerin gelesen. Du bist so eine Inspiration für viele. Wünschte, ich könnte auch ins kalte Wasser springen und mit so viel Leidenschaft meine Träume leben. Aber ich bleibe dran.
    Hope to hear from you soon,
    Cheryl

  5. 27/06/2019 / 23:03

    Ein wirklich wundervoller Einblick & so viel Power ? Vielen lieben Dank für diesen tollen Artikel. 🙂

    Liebste Grüße aus Schweden. 🙂

  6. 06/07/2019 / 15:46

    Sehr schöne Fotos! Die Farben und das Licht sind sehr hübsch!

    Und da ich selbst selbstständig bin, hab ich eh immer großen Respekt vor jedem, der einen ähnlichen Weg geht. 😉

  7. 08/07/2019 / 17:10

    Ich bin in einer ähnlichen Situation wie du, auch seit 1,5 Jahren mit meinem Blog und Instagram selbstständig und fand es super spannend das mal aus deiner Perspektive zu sehen. Aber in viele Punkten ist es bei uns wohl ziemlich ähnlich gelaufen 🙂

    Liebe Grüße
    Laura von Lauras Journal

  8. Valentina
    10/09/2019 / 19:25

    Liebe Kim,
    mich würde interessieren wie die erste Kooperationen verlaufen sind? Gerade als Blogger-Neuling finde ich es schwierig bei Instagram nicht bei jedem Kommentar welches so klingt: „Hi beautiful, you look great! Wanna collab? Please DM!“ zu verzweifeln weil die Profile dahinter einfach so unseriös wirken. Außerdem würde ich gerne wissen wie man auch trotz kleiner Followerzahl interessant für Kunden wird? Du hast ja vergleichsweise zu anderen Bloggern eher eine kleinere Followerzahl (was im übrigen überhaupt nicht abwertend gemeint ist) und kannst trotzdem Fulltime-Blogger sein, was ich eine fantastische Leistung finde! 🙂 Und denkst du, dass Blogger-Neulinge, in einem ziemlich übersättigtem Bloggerzeitalter, überhaupt noch „Chancen“ haben wahrgenommen zu werden bzw. mitmischen können? Sorry für die vielen Fragen, aber mich würde sehr deine Meinung dazu interessieren. Liebste Grüße aus dem Schwabenland, Valentina :*

    • Kim
      Autor
      10/09/2019 / 23:31

      Liebe Valentina,

      zuerst möchte ich Dir für deinen lieben Kommentar danken und ich freue mich, dass du so offen auf mich zukommst. Es entstehen so viele Fragen im Kopf und man weiß nicht wohin damit, das kann ich auf jeden Fall nachvollziehen. Ich versuche nun, so gut es geht, dir auf die Fragen eine Antwort zu geben 🙂

      1. Auf diese Nachrichten von Instagram nicht reagieren, die machen nur Werbung für sich selbst, in dem sie bei dir kommentieren. Aber jeder Kommentar hilft deinem Algorithmus, dass dein Bild wahrgenommen und somit von IG gepusht wird.
      2. Interessant wirst du für Kunden, wenn du eine Message verfolgst. Ich stehe zum Beispiel total hinter Bildung und möchte immer einen tieferen Sinn und Einblick vermitteln, möchte Tipps geben, möchte für einen Austausch da sein – so wie jetzt gerade. Wofür stehst du? Was interessiert dich? Was möchtest du in Welt hinaus tragen? Du bist selbst eine Marke als Blogger/ Influencer, die für Kunden interessant werden kann.
      3. Hör auf dich zu vergleichen. Die Zahl der anderen ist egal, wenn du hinter dem stehst, was du machst und darin Potential siehst. Jeder fängt an und wenn du nicht aufhörst, nur weil andere dies sind, das machen, so aussehen etc. wirst du weit kommen, du solltest dir einfach treu bleiben. Glaub an dich!
      4. Somit wirst du auch wahrgenommen und auf lange Sicht von immer mehr Menschen. Jeder Beruf auf dieser Welt ist übersättigt… du bekommst auch nicht auf jedes Bewerbungsgespräch eine Zusage. Jeder hat jeden Tag die gleiche Chance aus sich und seinem Leben das zu machen, was er / sie möchte – meine Antwort ist immer JAAAA GO FOR IT 😉 Bloggen ist ein Job für den du dich entscheidest, wie für jeden anderen Job auch und dann arbeitest du dich immer höher und weiter. Das erfordert Disziplin, Einsatz und den Glauben an das, was du mit deiner Arbeit leistest.

      Hilft dir das? Sonst kannst du gerne weiter Fragen stellen.

      Grüße aus New York ins Schwabenland, in welches ich auch Ende September fahre #homesweethome

      xxx Kim

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