Habe ich keine Lust mehr meine Bilder zu teilen, lösche ich das Profil!
Plötzlich können wir wildfremden Menschen überall hin folgen, wissen was es zum Frühstück gab und uns gefällt das auch noch – warum? Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Weil uns die Personen auf einmal gar nicht mehr so fremd erscheinen! Jeder hat die Möglichkeit einen Account zu betreiben Du, Ich oder Hannah Emilia.
„Was für mich auch eines der größten Komplimente ist, wenn ich die Nachricht bekomme, dass der Jenige meinen Charakter (die Dinge die man erkennen kann durch Videos oder Texte) sympathisch findet. Charakter ist für mich das wichtigste am Menschen. Da kann ein Mensch noch so schön vom Äußerlichen sein – wenn der Charakter nicht stimmt, kann ich persönlich nichts mit diesem Menschen anfangen.”
Hannah Emilia (23) | Erzieherin
76,2K Follower
Was uns zu ihren treuen Followern macht, ist die Tatsache, dass sie nicht nur ihre schönen Fotos mit uns teilt sondern auch ihre Geschichten, Begegnungen und Gefühle. Obwohl wir vor einem Screen sitzen bekommen wir plötzlich die Möglichkeit teilzuhaben. In diesem Interview redet Hannah über sich, ihren beliebten Instagram Account und wie dieser ihr Leben beeinflusst.
Hannah setzt also auf Authentizität und lässt sich dabei auch nicht von den sogenannten „Hatern“ einschüchtern.
„Ab und zu bekommt man mal ein doofen oder unschönen Kommentar zugesteckt. Ich persönlich lösche dann den Kommentar und blockiere diese Person. Finde man braucht da nicht mit den Personen zu diskutieren. Bringt eh nichts.“
Das Schöne an den sozialen Netzwerken ist ja eben, dass wir alle selbst entscheiden können wann, wie viel und warum wir etwas posten oder konsumieren. Bis eben die Kooperationen ins Spiel kommen. Hierzu hat das australische Model Essena Oneill einen großen Hype um den „Social Media Quitt“ ausgelöst. Wie Hannah zu dieser drastischen Maßnahme steht und was für sie ein Grund wäre den sozialen Medien abzuschwören.
“Habe ich keine Lust mehr meine Bilder zu teilen, lösch ich das Profil. So wars bei mir mit Facebook.“
Auf Essena bezogen findet Hannah die Entscheidung gut und ist sich sicher, dass sie dabei vielen jungen Usern aus der Seele gesprochen hat. Für sie selbst ist ein solcher Schritt jedoch irrelevant, da sie ihre Persönlichkeit nicht von den sozialen Medien vereinnahmen lässt.
„Ich mache mir nicht sonderlich viele Gedanken und den Druck neue Bilder unbedingt für Instagram zu schießen. Ich bekomme aber auch von Kooperationspartnern nicht gesagt wie mein Bild aussehen soll, was dort stehen soll und wann ich es posten soll. Ich bestimme das alles selber. Klar fühlt man sich, wenn man so viele Ansagen bekommt, unter Druck gesetzt. Von daher kann ich es verstehen, dass bei ihr der Knoten geplatzt ist.“
Für Hannah ist die Familie dabei eine große Unterstützung. Selbst sagt sie, dass ihre Familienmitglieder sie ständig stalken und ihr auch mal von einem Post abraten. Sonst bleibt sie sich und ihrem Stil aber treu, denn auch wenn es die sozialen Netzwerke nicht geben würde, würde ihr Alltag genauso aussehen.
“Halt nur ohne die abendliche Beschäftigung. Es wäre vielleicht in einigen Fällen nicht ganz so lustig, Youtube Videos erheitern immer meinen Tag, aber an meinem Alltag würde sich nicht viel ändern.“
Vielleicht ist es der Austausch, das Interesse am Leben anderer oder wirklich die Möglichkeit neue Menschen auf der ganzen Welt kennenzulernen und ihnen auf eine gewisse Art und Weise verbunden zu sein.
“Dass dadurch wirkliche Freundschaften entstehen, finde ich immer wieder faszinierend. Bis vor paar Jahren wär´ sowas unmöglich gewesen, vor allem wenn die Personen aus anderen Städten oder Ländern kommen.”