VORLESUNG IM HOSPIZ + SPENDENAUFRUF

Die Weihnachtszeit steht für Besinnung und Nächstenliebe. Ich bin jedoch ein Fan davon, diese Tugenden nicht nur „alle Jahre wieder“ aufleben zu lassen. Stattdessen habe ich mir letztes Jahr Gedanken gemacht, wie ich das ganze Jahr über Besinnung und Nächstenliebe in mein Leben integrieren kann. Durch diesen Wunsch, etwas verändern zu wollen, haben sich 2019 viele neue Türen für mich geöffnet. Im Fokus all dieser Überlegungen standen für mich Kinder. Denn unsere Kindheit formt uns und es entsteht ein Fundament, auf dem alles weitere aufbaut. Glückliche Kinder werden glückliche Erwachsene, die wiederum Nächstenliebe weitergeben und unser Miteinander ein Stück besser und besinnlicher machen. 

Mich würde sehr interessieren, was für euch Nächstenliebe bedeutet? Hinterlasst mir gerne einen Kommentar unter dem Artikel; auch in Hinsicht auf Organisationen. Gebt mir gerne Tipps von Vereinen, von denen ihr meint, dass die Welt mehr davon erfahren sollte. Ich möchte meinen Blog und die Reichweite von Herzen für jegliche Projekte nutzen, die unser Engagement verdient haben. Für den dritten Advent habe ich mir wieder eine ganz besondere Organisation ausgesucht: 

Die Björn Schulz Stiftung begleitet Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern. Mit dem Sonnenhof – Hospiz für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, verschiedenen ambulanten Diensten, mit Möglichkeiten für Nachsorge und Erholung sowie Trauerangeboten für die Zeit nach dem Tod des Kindes.

Nicht jede Kindheit verläuft wie im Bilderbuch und nicht alle Eltern bekommen die Chance, ihr Kind beim Aufwachsen zu begleiten. Im Gegenteil, sie stehen dem Kind bis zum Tod beiseite und haben nur wenig Zeit gemeinsam. Die Umstände in dieser Zeit sind geprägt von Arztbesuchen, von Trauer, von Abschied, von Überforderung und keiner Hoffnung. Wenn der Weg in ein Hospiz führt, ist das Schicksal besiegelt. Ich habe mit dem Tod bisher wenig Berührung gehabt, dafür bin ich sehr dankbar, jedoch möchte ich die Augen nicht verschließen. So ging es auch der Schauspielerin und Moderatorin Jasmin Gerat, die Botschafterin der Stiftung ist. Nachdem sie ihre erste Tochter bekam, veränderte sich ihre Wahrnehmung des Kreislaufes von Leben bis zum Tod. Zum Christkindlmarkt am 08.12.2019 hat sie, zusammen mit Schauspieler Oscar Ortega Sánchez, vorgelesen. Wir hatten die Möglichkeit, uns ein wenig auszutauschen.

„Ich habe 2007 eine Ausbildung zur Sterbebegleiterin gemacht beim Deutschen Roten Kreuz und immer, wenn ich Zeit hatte, habe ich mich engagiert. Irgendwie hat meine innere Stimme gesagt, ich muss Richtung Kinderhospiz gehen und das war meine größte Barriere. Als Mutter, sich mit dem Sterben von Kindern auseinanderzusetzen war heftig. Dann bin ich auf den Sonnenhof in Berlin gestoßen und durfte „gucken komme“, seit ca. 5 Jahren bin ich nun Botschafterin hier.“Jasmin Gerat 

Auch ich durfte im November 2019 am Sonnenhof „gucken kommen“. Giulia Consiglio, die mich dieses Jahr bei tollen Projekten unterstützt hat, hat mir auch hier einen Zugang ermöglicht. An dieser Stelle möchte ich mich gleich bei ihr bedanken, denn auch sie setzt sich für tolle Projekte ein, hat immer eine Idee, die die Organisationen bereichern könnte. Auch diese Wertschätzung gehört zur Nächstenliebe in meinen Augen. 

Nachdem ich eine Führung durch das außerordentlich liebevoll gestaltete Hospiz bekam, war für mich klar, dass ich hier gerne aktiv werden möchte. Ich war dann also beim Christkindlmarkt dabei und habe selbst auch vorgelesen. Alle Kinder, Geschwister, Eltern und Interessierte durften zu Zuhörern werden. Es ist unglaublich schön, was man in so einer kurzen Zeit von den Kindern zurückbekommt und ich bin immer ganz beseelt nach Begegnungen dieser Art. 

SPENDENAUFRUF

Der Christkindlmarkt fand statt, um Spenden einzusammeln. Denn das Hospiz ist auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Da hier so ein schönes Ende für die kranken Kinder ermöglicht wird und die Angehörigen nicht außer Acht gelassen werden, möchte auch ich meine Plattform nutzen, um zum Spenden aufzurufen. 

Natürlich steht es euch frei, wie ihr mit den Informationen und meinem Aufruf umgeht – alleine schon für die Aufmerksamkeit möchte ich euch danken. Es sind die Barrieren, die der Nächstenliebe einen Strich durch die Rechnung machen. Dabei können wir selbst daran arbeiten, Barrieren zu durchbrechen und achtsam das Geschehen unseres Umfeldes wahrnehmen. Ihr könnt sogar eine eigenen Spendenaktion starten, das wäre auch eine spannende Idee innerhalb der Familie.

https://bjoern-schulz-stiftung.de/spenden/online-spenden/

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3 Kommentare

  1. suse
    15/12/2019 / 9:47

    Danke für diesen Beitrag -diese Stiftung kante ich noch nicht – und ich weiß, welche Belastung chronische nicht heilbare Krankheiten für eine familie sind… eines

  2. Tamina
    15/12/2019 / 16:30

    Ein sehr schöner Beitrag, liebe Kimyana. Ich arbeite auch mit Kindern. Betreue sie nach der Schule. Viele kleine Seelen, für deren Anliegen wir ein Ohr haben, sie bei Problemen unterstützen, mit ihnen lachen, basteln und spielen. Und wie du sagst, man bekommt von ihnen so viel zurück. Nach deinen Artikeln habe ich mir schon des öfteren überlegt, ob ich nicht auch mal bei solch Organisationen vorbeischauen soll, um einfach da zu sein und vorzulesen. Etwas, das ich mir für das nächste Jahr vornehmen möchte. Alles liebe für dich.

  3. Lory
    15/12/2019 / 20:58

    Was für ein wertvoller Beitrag, liebe Kim! Der geht direkt ins Herz und weckt in mir den Wunsch, mich auch für diese Bewegung zu engagieren. Danke für diese Inspiration!
    Love, Lory

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