ICH MACHE MIR GEDANKEN, denn das Geschehen auf der Welt wird immer grotesker. Dieser Artikel übt Kritik an allen, die mit dem Finger lieber auf andere zeigen – inklusive mir. Denn ich habe mich selbst erwischt. Die Reaktion hat “Die Goldene Kamera” bei mir ausgelöst und es würde mich brennend interessieren, wie ihr zu dem ganzen Thema steht.
Im ersten Moment bekam ich Gänsehaut, als die Kamera von Greta Thunberg ins Publikum schwenkte. Ich war von ihren Worten in den Bann gezogen, aber plötzlich empfand ich als heuchlerisch, wie das Publikum aus A-Z Promis in die Hände klatschte und mit standing ovations die Aussage Gretas unterstrich. Markenbotschafterinnen von Make-Up Konzernen, deren Lächeln durch den nicht veganen Lippenstift noch strahlender erschien und das passende Kleid, welches ausschließlich für den festlichen Abend getragen wurde, kamen mir Fehl am Platz vor – bis es bei mir Klick machte und ich wieder Gänsehaut bekam.
Denn eigentlich habe ich genau das satt: Entweder man ist ein Umweltaktivist oder ein Heuchler. Aber sogar die Umweltschützer werden als Heuchler bezeichnet, wenn sie doch mal in ein Flugzeug steigen. Sprich, am Ende geht es wieder nur um das Ego und nicht um die Welt und das große Ganze. Denn jede Kleinigkeit, die ein Mensch zum Umweltschutz beiträgt, ist lobenswert und damit ist man oft schon der Masse einen Schritt voraus.
Wir werden wohl alle nicht mehr in Pferdekutschen steigen, um von A nach B zu kommen, weder ein Grünen-Politiker, veganer Blogger oder eine Greta Thunberg. Auch ein E-Auto benötigt Ressourcen wie Lithium, Kobalt und Grafit, die knapp sind. Oder Avocados werden über den Ozean geflogen, um dann auf den deutschen Tellern als organic und vegan verkauft zu werden. Aber diese Menschen sprechen Themen an, die uns wachrütteln und die uns in Kleinigkeiten zu besseren Bewohnern der Erde machen.
Neulich war ich auf einem Event von Range Rover, hier wurde der neue #EVOGUE vorgestellt und auch zum Umweltschutz wurde einiges gesagt. Unter der Haube sei viel passiert und statt Leder wird Eukalyptus für die Inneneinrichtung verwendet. Der schönste Satz des Abends: “Die Nachfrage und das Interesse der Kunden an solchen alternativen Angeboten steigt.” Das beutetet, dass sich das Angebot anpassen muss. Wenn wir also bewusster werden und bei jedem Einkauf hinterfragen, was wir gerade tun und sogar die Verkäufer darauf aufmerksam machen, dann werden wir einiges bewegen können. Das bezieht sich auf Autos, Kosmetik, Kaffee, Mülltrennung, in jedem kleinen Bereich können wir uns optimieren und wenn das jeder Bewohner der Erde so angehen würde, wären wir vielleicht nicht so verschwenderisch und rücksichtslos.
Aber am wenigsten sollten wir heuchlerisch sein und mit dem Finger auf andere zeigen. Wenn schon jemand seinen Beitrag zur Umwelterhaltung leistet, in einer so verlockenden Welt, dann hat dieser auch Anerkennung und Applaus verdient.
Gerade auch auf Instagram hat man oft das Gefühl, dass Leute nur darauf warten, bis ein Influencer, der für eine Sache steht, etwas macht, worauf man mit dem Finger zeigen kann. An den Pranger stellen, einen Kommentar abgeben und schnell wieder verkrümeln. Denn es geht nicht um die Sache an sich, sondern darum, das eigene Ego zu stärken und das andere zu schwächen. Über extreme Maßnahmen und Lebensstile lässt sich mit Sicherheit streiten. Aber auch hier sollten wir trotz des Dissens ein gemeinsames Ziel verfolgen: ein respektvoller Umgang mit unserer Erde.
Ich sehe es als Chance, von diesen Leuten zu lernen, Dinge in meinen Alltag zu integrieren und besser zu werden. Auch stehe ich dazu, dass ich noch lange nicht als Vorbild agieren kann, aber ich halte Augen und Ohren offen, um bewusster zu werden. Vor allem auch bewusster darin zu werden, wen ich kritisiere und für was, mir dann an die eigene Nase fasse und auf dem Boden der Tatsachen lieber handle statt zu urteilen/ verurteilen. Das ist nämlich nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch das Karma, den Geist und die Gesellschaft an sich.
Habt ihr eine Meinung zu dem ganzen Geschehen? Hinterlasst einen Kommentar, dann können wir uns austauschen. xx Kim
Ein wichtiger Beitrag, liebe Kim! Die Umwelt ist so gefährdet und damit jeder einzelne Mensch. Das Bewusstsein dafür zu schärfen, ist influencing at its best!
Autor
Liebe Lory,
vielen vielen Dank und vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren, das zeugt schließlich auch schon von einer Auseinandersetzung mit dem Thema!
Alles Liebe,
Kim
Ich finde es so bewundernswert wie du deine Texte schreibst. Du gibst nichts vor, du urteilst nicht und vor allem sagst du ganz offen, dass du ebenfalls zu denen gehörst, die hinsehen und hinhören müssen, um zu lernen. Genau das holt mich ab.
Auch ich versuche immer mehr, Wege zu finden, etwas an meinem Verhalten zu ändern. Auf Tetrapack und Plastikflaschen zu verzichten, mit wiederverwenbaren Obstbeuteln mein Gemüse holen……kleine Schritte, aber wie du sagst….wenn jeder einen ersten kleinen Schritt macht, dann ist schon etwas getan.
Mach weiter so
Autor
Liebe Tamina,
vielen Dank für diese Worte – es ist gar nicht so einfach und vor allem versucht man oft sich als Vorbild darzustellen. Aber in Sachen Umweltschutz hat jeder Nachholbedarf und ich finde es sehr gut wie du mit kleinen Schritten ebenso deinen Teil dazu beiträgst. Mach du auch weiter so 🙂
Alles Liebe
Kim
Liebe Kim,
ich war so arg auf den Beitrag gespannt, nachdem du ihn auf Instagram ansagt hattest und ich wurde – wie eigentlich immer – nicht enttäuscht! Deine Ansätze gefallen mir und ich finde es schrecklich wie sich gerade viele Nutzer auf Instagram rechtfertigen müssen, weil sie eben doch einmal eine Plastiktüte oder eine gewöhnliche, handelsübliche Zahnbürste nutzen, weil sie doch einmal sich das Recht auf Urlaub nehmen und in einen Flieger steigen oder ein köstliches Gericht mit Fleisch posten. Das gerade diese Nutzer die dafür am Pranger stehen vermutlich einen viel Größeren Teil leisten wird dabei vergessen. Das gerade diese den ersten Schritt gemacht haben und die Thematik allen ins Gedächtnis rufen oder inspirieren sich einen Kaffeebecher in die Tasche zu packen anstatt ständig die Einweg-Coffee-To-Go Becher zu nutzen. Furchtbar.
Wie du sagst, jeder beginnt im Kleinen und wenn jeder seinen Beitrag leistet schaut es doch gleich nach einem viel besserem Großen und Ganzen aus.
Ich selbst versuche mich mehr zu informieren, beim Einkauf darauf zu achten welche Produkte im Korb landen, aber ich fahre viele Strecken mit dem Auto und kenne mich tatsächlich viel zu wenig mit den Inhaltstoffen in Nahrung oder Kosmetik aus. Ich versuche weniger Kleidung zu kaufen und achte auf verwendete Stoffe aber selbst das ist zu wenig. Es sind so leichte Dinge die man im Alltag umsetzen kann – aber das Gewohnheitstier ist eben noch sehr bequem und muss konsequenter werden.
Gerade dein Content und der vieler anderer ist wichtig, deine Beiträge sind sehr informativ und helfen dabei einen klareren Durchblick zu erlangen, danke dafür!
Alles Liebe,
Jessi
Autor
Liebe Jessi,
vielen Dank für deinen Kommentar. Dass du dir die Zeit nimmst zum Lesen und dann auch noch deine Gedanken einbringst, beutetet mir sehr viel – gerade bei solch einem Thema! Es ist so schön zu lesen, dass dich der Text anspricht und du ebenso offen über die Probleme und Verlockungen sprichst. Es ist am wichtigsten, dass wir uns am Ende alle nichts vormachen, sondern etwas besser machen und jeder kleine Beitrag zählt!
Ich denke Dir und freue mich auf deine Gedanken, Meinung und den Austausch mit Dir!
Liebst,
Kim 🙂
In einem sehr personlichen Interview spricht CDU-Politiker Wolfgang Schauble uber den Tod, das Attentat auf ihn und was es konkret bedeutet, im Rollstuhl zu sitzen. Dabei raumt er auch mit einem Gerucht auf – und greift Greta Thunberg an. Patricia Espinosa zufolge befindet sich die Welt in einer „Klima-Notsituation“. Die Chefin des UN-Klimasekretariats hofft zu Beginn des Klimagipfels, dass diese Dringlichkeit die Regierungen jetzt zum Umsteuern bringt – auch China, die USA und Russland.